Landschaft

Wie zuletzt, in einem Augenblick 
aufgehäuft aus Hängen, Häusern, Stücken 
alter Himmel und zerbrochnen Brücken, 
und von drüben her, wie vom Geschick, 
von dem Sonnenuntergang getroffen, 
angeschuldigt, aufgerissen, offen – 
ginge dort die Ortschaft tragisch aus: 

fiele nicht auf einmal in das Wunde, 
drin zerfließend, aus der nächsten Stunde 
jener Tropfen kühlen Blaus, 
der die Nacht schon in den Abend mischt, 
so dass das von ferne Angefachte 
sachte, wie erlöst, erlischt. 

Ruhig sind die Tore und die Bogen, 
durchsichtige Wolken wogen 
über blassen Häuserreihn 
die schon Dunkel in sich eingesogen; 
aber plötzlich ist vom Mond ein Schein 
durchgeglitten, licht, als hätte ein 
Erzengel irgendwo sein Schwert gezogen. 



Como si fuera el final, en un instante
lleno de pendientes, casas, pedazos
de cielo viejo, como si fuera destino,
herido por la puesta de sol,
acusado, roto, expuesto…
ese pueblo acabará trágicamente:

si no cayera de una vez en la herida,
y allí se deshiciera de la siguiente hora
aquella gota de frío azul,
que ya el atardecer con la noche mezcla,
de modo que lo avivado a lo lejos,
despacio, como redimido, se extingue.

Mudos los portones y los arcos,
claras nubes pasan
sobre hileras de casas pálidas
ya anegadas en negro;
de repente, de la luna una claridad
se deslizó, luminosa, como si en algún lugar
un ángel hubiera desenfundado su espada.


Rainer Maria Rilke, März und August 1907, Capri und Paris.